Ian Thiel – warum ich über Steuern schreibe

Mein Name ist Ian Thiel. Ich lebe in Berlin, arbeite als Steuerberater und schreibe diesen Blog, weil ich glaube, dass Steuern ein Thema sind, das uns alle betrifft – und trotzdem oft an uns vorbeigeredet wird. Entweder zu kompliziert, zu technisch oder zu trocken. Dabei kann es durchaus erhellend sein, sich mit der Funktionsweise unseres Steuersystems auseinanderzusetzen – vorausgesetzt, man findet einen Zugang, der nicht abschreckt.

Diesen Zugang will ich mit diesem Blog schaffen. Nicht in Form von Ratgebern oder Steuertipps zum schnellen Abhaken, sondern durch fundierte Einordnung, verständliche Sprache und eine gewisse Nähe zur Realität. Ich will nicht nur erklären, was Paragraph 15 EStG sagt, sondern auch, warum er überhaupt existiert – und was das für jemanden bedeutet, der zum ersten Mal einen Steuerbescheid in der Hand hält.

Warum dieser Blog?

Die Idee zu diesem Blog ist nicht im Elan eines neuen Projekts entstanden, sondern aus einem wiederkehrenden Gefühl. Immer wieder habe ich Gespräche geführt – mit Mandanten, Bekannten, Freunden – die mir gezeigt haben, dass es einen Raum zwischen reiner Fachliteratur und oberflächlicher Steuernews braucht. Einen Ort, an dem man sich als Leser*in ernst genommen fühlt – nicht überfordert, nicht belehrt, nicht mit Halbwissen abgespeist.

Ich will mit diesem Blog Brücken bauen. Zwischen Fachlichkeit und Alltag. Zwischen Gesetzestext und Lebensrealität. Zwischen Steuerstaat und Steuerbürger. Denn ich bin überzeugt davon, dass Verständnis in diesem Bereich nicht nur finanzielle, sondern auch gesellschaftliche Auswirkungen hat.

Was du hier (nicht) findest

Ich schreibe nicht über jede neue Pauschale oder jede Änderung in den Lohnsteuerrichtlinien – es sei denn, sie hat praktische Relevanz. Ich veröffentliche keine Artikel, weil ein Monat vergeht, sondern wenn ich etwas zu sagen habe. Ich mache keine Steuerberatung im Blogformat. Aber ich versuche, Dinge verständlich zu machen, die in Gesetzeskommentaren oft hinter Sprache und Struktur verschwinden.

Meine Themen bewegen sich zwischen System und Praxis, zwischen politischer Entwicklung und konkreten Auswirkungen. Es geht mal um große Linien – wie das Steuersystem aufgebaut ist –, mal um sehr konkrete Fragen, wie etwa die Besteuerung von nebenberuflicher Selbstständigkeit oder die Abgabefristen für die Einkommensteuer.

Ich bemühe mich um Genauigkeit – aber ich schreibe keine Handbücher. Was ich schreibe, soll verständlich sein.

Und warum ausgerechnet Steuern?

Das werde ich öfter gefragt. Die ehrliche Antwort ist: Weil sie uns alle betreffen. Weil sie darüber entscheiden, wie viel wir verdienen, behalten, weitergeben, investieren, absichern. Weil sie über staatliche Infrastruktur, Gerechtigkeit und Vertrauen mitentscheiden. Und weil sie – so unsichtbar sie oft erscheinen – wie ein Spiegel der Gesellschaft funktionieren.

Wer sie versteht, versteht ein Stück mehr davon, wie dieses Land funktioniert. Und vielleicht ist das auch mein persönlicher Antrieb: Komplexität nicht zu banalisieren, aber zugänglich zu machen. Nicht alles zu vereinfachen, aber alles erklärbar zu machen – für alle, die sich die Mühe machen mitzulesen.

Back To Top